Florian Stein – Zwischen Menschlichkeit

In seinem Buchdebüt „Zwischen Menschlichkeit“ erkundet der Bochumer Poetry Slammer Florian Stein in feingliedrigen Schritten die undurchsichtigen Schichten der Einsamkeit, der Zweisamkeit und des Miteinanders. Dabei wird ein misslungener Kunstraub schon bald zum Zeichen für Freundschaft. Das epische Rap-Battle zwischen dem König der Äpfel und dem König der Birnen entpuppt sich schließlich als Lobgesang auf Unterschiede. Und ein Mann nimmt sich vor, so viele Currywürste zu essen wie nur möglich. Um damit letztendlich bei jedem Bissen zu zeigen, was Einsamkeit wirklich bedeutet.

Emotionsgeladen, sprachverliebt und dabei immer noch ein verdammt guter Geschichtenerzähler

Neben einer Auswahl an Bühnentexten besticht das Buch durch verspielte Lyrik und vielschichtige Erzählungen, die trotz der Ernsthaftigkeit der Themen doch immer wieder für ein Schmunzeln sorgen. Damit zeigt Florian Stein, der auf der Bühne vor allem durch eine beeindruckende Energie und Performance auffällt, dass er auch allein mit dem geschriebenen Wort fesseln kann. Denn seine Sprachverliebtheit äußert sich auch hier auf charmante Weise, ohne dem Inhalt zu schaden. Mit Geschichten, die aus dem Leben gegriffen und allzumenschlich sind – und dabei immer irgendwie besonders.

Foto: Anna-Lisa Konrad