Worüber du im Poetry Slam schreibst, ist ganz dir selbst überlassen. Abgesehen von sogenannten “Themenslams” gibt es keine inhaltlichen Vorgaben für die antretenden Personen. Fehlt dir aber mal ein guter Ansatz für einen Text, können dir zwei wesentliche Fragen bei Suche nach einem geeigneten Thema helfen:
1. Was liegt dir wirklich am Herzen? #
Am besten sind wir immer bei jenen Dingen, die uns wirklich am Herzen liegen – das gilt auch und gerade fürs Schreiben. Deswegen nimm dir einen Moment und denk darüber nach, was dir wichtig ist. Gibt es etwas, wofür du jederzeit einstehen würdest? Beschäftigt dich gerade etwas, gibt es etwas, woran du andere gerne teilhaben lassen möchtest? Wenn ja, schreib es auf! Denn zum einen ist es für uns selbst sehr hilfreich, wenn wir uns mit unseren Herzensthemen nicht nur in Gedanken, sondern ebenso im Schreiben auseinandersetzen. Manchmal öffnen sich dadurch neue Perspektiven und wir kommen auf Ideen, auf die wir sonst nie gekommen wären. Und zum anderen können wir das, was uns wichtig ist, am besten rüberbringen. Vielleicht ist es dir ja auch schon mal bei anderen aufgefallen: Wenn jemand von etwas erzählt und dabei diesen Glanz in den Augen hat, ist die Wirkung nahezu magisch. Wenn du das mit deinem Text genauso schaffst, werden deine Zuschauer*innen dir liebend gerne zuhören. Und du kannst auf einen erfolgreichen Auftritt zurückblicken. Schreib also am besten über Themen, die dir wirklich wichtig sind. Denn mit ihnen entfaltest du die größte Überzeugungskraft – einfach dadurch, dass du selbst voll und ganz dahinterstehst.
2. Was ist spannend für deine Zuschauer*innen? #
Natürlich bringen dir die größten Herzensthemen nichts, wenn sie komplett am Interesse deiner Zuschauer*innen vorbeigehen. Trittst du zum Beispiel mit einem beherzten Text über Mett auf vor einem Publikum, das zum Großteil aus Vegetariern und Veganern besteht, wirst du deine Zuhörer*innen vermutlich nicht abholen können – egal wie gut der Text geschrieben ist. Das soll nicht heißen, dass nicht auch Themen außerhalb der eigenen Blickweite interessant sein können. Dann müssen sie aber extrem gut verpackt und entsprechend zugänglich sein. Ein Text über chemische Reaktionen kann beispielsweise ebenso spannend sein für Menschen, die so gar keinen Zugang zu Themen rund um Chemie haben. Solange man ihn auch als Außenstehende verstehen kann und ein sichtbarer Bezug zu unserem Alltag hergestellt wird. Dann gibt es womöglich sogar den einen oder anderen Aha-Moment und wir sind begeistert von einem Thema, mit dem wir uns sonst nie beschäftigt hätten.
Noch einfacher ist es natürlich mit Themen, bei denen die Verbindung bereits da ist. Ob das Chaos im vollen Schulbus, die Abenteuer der Liebe, Stress am Arbeitsplatz oder aktuelle politische Ereignisse. Wenn du dich nahe an der Lebenswelt deiner Zuschauer*innen bewegst, wirst du leicht eine Verbindung herstellen. Doch widme dich einem Thema nur, wenn du auch wirklich Spaß daran hast und etwas dazu beizutragen hat. Denn sonst wäre es nur ein x-beliebiger Text, der sich schnell abnutzt. Klare Herzenstexte, bei denen du dich intensiv mit einem Thema auseinandergesetzt hast, sind immer cooler. Das gilt nicht nur für ernste Texte mit Statement, sondern ebenso für lustige Erzähltexte. Weil sie so auch inhaltlich einen Nerv treffen und neben der reinen Unterhaltung auch noch etwas rüberbringen. Ein klarer Pluspunkt!
Und jetzt? – Schreiben! #
Haben dich unsere Tipps in Schreiblaune versetzt? Dann fang direkt an! Und falls du noch nicht so richtig weißt, wie du anfangen sollst, probier einfach unsere drei kreativen Schreibübungen für Poetry Slam >> aus.