Neben den reinen Poetry Slams gibt es noch zahlreiche Sonderformate, die nach einem ähnlichen Prinzip funktionieren. Die wichtigsten sind:
Themen Slam #
Dieses Format wird dir vermutlich neben den klassischen Veranstaltungen am häufigsten begegnen – auch wenn es nur ganz selten so heißt. Gemeint sind damit Poetry Slams, die sich einem bestimmten Thema widmen. Beispielsweise Slams zu den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung oder zu prägenden Persönlichkeiten wie Martin Luther (was im Luther-Jahr sehr häufig vorkam). Meist finden solche Slams als Kooperationen statt, bei denen das Thema von einer Förderinstanz oder einem Sponsor bestimmt wird.
Jazz Slam #
Hier treten die Poet*innen gemeinsam mit einer Band auf. Dabei wird in der Regel weitestgehend improvisiert – Absprachen zwischen Poet*in und Musiker*innen sind meist nur sehr spontan möglich. Manchmal sogar erst auf der Bühne. Aber was dabei herauskommt, ist ziemlich beeindruckend.
Comedy Slam #
Hier ist der Name Programm: Statt der üblichen Bandbreite im Poetry Slam kannst du hier mit ausnahmslos lustigen Texten rechnen. Und auch klassisches Stand-up – auf normalen Slam-Bühnen eher selten – ist hier öfter zu sehen.
Dead or Alive Poetry Slam #
Wenn Slam Poet*innen gegen Schauspieler*innen antreten, bekommt der Abend einen ganz anderen Drive. Denn hier wird noch einmal mehr spürbar, was Poetry Slam überhaupt ausmacht. Das Prinzip ist dabei recht einfach: Neben geladenen Slammer*innen treten Schauspieler*innen auf – und verkörpern bereits verstorbene Poet*innen. Neben Goethe und Kafka sind durchaus auch Persönlichkeiten wie Klaus Kinski oder Amy Whinehouse dabei.
Team Slam #
Hier treten nicht einzelne Personen, sondern Teams gegeneinander an. Meist bestehen diese aus zwei Poet*innen, es sind aber auch größere Gruppen denkbar. Im Team bietet die Slam-Bühne noch viel mehr Möglichkeiten der Inszenierung, weswegen sich ein Besuch in jedem Fall lohnt. Nicht umsonst gibt es bei den deutschsprachigen Meisterschaften eine eigene Kategorie für Teams.
Song Slam #
Hier treten nicht Poet*innen, sondern Musiker*innen gegeneinander an. Requisiten sind also diesmal durchaus erlaubt, solange es sich um Instrumente handelt. Eine schöne Alternative zu regulären Konzerten, weil der Wettbewerb und die Bandbreite an Stilen jeden Abend zu etwas Besonderem machen.
Preacher Slam #
Poetry Slammer*innen gegen Pastor*innen – wer zieht das Publikum mehr in den Bann? Ein spannendes Format, bei dem es durch den Kontext bedingt meist um religiöse und oder moralische Themen geht.
Erotik Slam #
Wie der Name schon vermuten lässt, geht es hier thematisch ein bisschen heißer her. Oft sind hier sogar Kostüme erlaubt – wobei der Fantasie keine Grenzen gesetzt sind.
Weitere Sonderformate #
Neben den genannten Slam-Formaten gibt es noch zahlreiche weitere Variationen: von Silent Slams über Poetry Slam im Dunkeln bis hin zu Business und Start-up Slams. Es gibt also vieles zu entdecken. Wobei wir auch vorwarnen möchten: Nicht alles, wo Slam draufsteht, spiegelt auch wirklich den Spirit der Szene wider. In den letzten Jahren ist es fast schon üblich geworden, etwas als Slam zu betiteln, damit es mehr Aufmerksamkeit bekommt. Schau dir gerne alles an und lass dich überraschen. Nur erwarte im Zweifelsfall nicht zu viel, wenn mal eine Veranstaltung von Instanzen geplant wird, die über Poetry Slam nicht viel mehr wissen, als sie einmal bei einem Besuch gesehen haben.